Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hünsborn
Entscheidungsfindung beim Feuerwehrgerätehaus
Wer die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag aufmerksam verfolgt hat, konnte eindrücklich erleben, wie herausfordernd eine Entscheidungsfindung sein kann – selbst dann, wenn alle Fraktionen grundsätzlich das gleiche Ziel verfolgen: den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Hünsborn. Wie so oft liegt die Uneinigkeit nicht im „Ob“, sondern im „Wie“.
Unzureichende Informationslage erschwert die Diskussion
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass die Entscheidungsgrundlage – sprich die Sitzungsvorlage – lediglich vier Seiten umfasste. Für ein Bauvorhaben mit einem geschätzten Volumen von rund 9 Millionen Euro ist das äußerst knapp bemessen. Diese unzureichende Informationslage hat die Diskussion am Montag nicht etwa erleichtert, sondern deutlich erschwert. Nachfragen etwa zum Fachdienst 37, wurden nur oberflächlich beantwortet. Umso mehr begrüßen wir das Schreiben von Feuerwehrleiter Joachim Hochstein vom 20.05.2025, das dankenswerterweise viele Unklarheiten beseitigt hat. Wäre dieses bereits Teil der ursprünglichen Vorlage gewesen, hätte die Sitzung sicherlich deutlich konstruktiver verlaufen können. Auch die häufig gewählte Formulierung „ergibt sich aus der Beratung“ in Beschlussvorschlägen hilft in solchen komplexen Fragen niemandem weiter.
Kommunikationsdefizite der Verwaltung – ein wiederkehrendes Problem
Es ist zumindest bemerkenswert, dass der Bürgermeister am Montag eigene Kommunikationsfehler einräumte – eher eine Seltenheit. Doch wer das Schreiben von Herrn Hochstein aufmerksam liest, erkennt, dass diese Defizite leider nicht neu sind, sondern sich wie ein Roter Faden durch die bisherigen Planungen ziehen. Insgesamt ist die Bilanz der Verwaltung bei Feuerwehrneubauten durchwachsen: In Wenden stiegen die Kosten erheblich, in Hillmicke fehlt weiterhin ein Grundstück. Herr Hochstein weist zudem zu Recht darauf hin, dass Feuerwehrgerätehäuser Sonderbauten sind – und damit planerisch weit über die Routine einer Kommunalverwaltung hinausgehen. Ein externer Sachverstand ist hier essenziell. Genau das haben wir im Arbeitskreis Schwimmbad konsequent eingefordert – mit Erfolg. Die Einbindung externer Experten war dort ein entscheidender Fortschrittsfaktor.
Die SPD fordert Transparenz und fundierte Kostenberechnung
Für uns als SPD steht fest: Entscheidungen dieser Tragweite müssen sachlich, fachlich fundiert und am Bedarf der Menschen orientiert getroffen werden – insbesondere derjenigen, die im Alltag oder Ehrenamt unmittelbar betroffen sind. Das Schreiben von Herrn Hochstein war für uns ein entscheidender Impuls zum Umdenken. Es war nicht die Argumentation des Bürgermeisters oder der CDU, die uns überzeugt hat – sondern die fundierte, praxisnahe Einschätzung des Leiters der Feuerwehr.
Inhaltlich favorisiert die SPD-Fraktion nun die Variante 2. Wir stellen aber den Antrag, dass bis zum 09.07.2025 – sprich zur Sitzung des nächsten Gemeinderates – eine genaue Kostenberechnung vorliegt. Für uns als SPD ist es besonders wichtig, dass die Entscheidung zum neuen Feuerwehrgerätehaus Hünsborn noch in dieser Legislatur getroffen wird.