Besuch der Beratungsstelle Mirjam in Olpe

Die SPD Wenden nutzte die Gelegenheit, einen tieferen Einblick in die Arbeit und die Aufgaben der staatlich anerkannten Beratungsstelle Mirjam in Olpe zu gewinnen. Anlass war nicht nur das kürzlich gefeierte 25-jährige Jubiläum der Einrichtung, sondern auch der Wunsch nach weiterem Hintergrundwissen.

Individuelle Begleitung und bestmögliche Unterstützung

Eine Schwangerschaft bedeutet nicht für alle Frauen und Familien Freude und Zuversicht. Ungewollte oder ungeplante Schwangerschaften, fehlende soziale Perspektiven oder die Nachricht, ein behindertes Kind zu erwarten, können Eltern in schwierige Situationen bringen. Auch Fälle, in denen Frauen mit Ende 40 unerwartet schwanger werden, kommen vor. In all diesen Situationen bietet die Beratungsstelle Mirjam individuelle Begleitung und bestmögliche Unterstützung an. „Unsere Aufgabe ist es, mit den Frauen – und bei Bedarf auch mit ihren Partnern – in Ruhe über eine schwierige Entscheidung nachzudenken. Dabei berücksichtigen wir die individuellen Lebensumstände der Betroffenen“, erklärten die Beraterinnen Sabine Pielsticker und Johanna Gerke.

Trauerbegleitung – weiterer Schwerpunkt

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Trauerbegleitung bei Tot- oder Fehlgeburten sowie nach einem Schwangerschaftsabbruch. Diese Unterstützung kann bis zu einem Jahr andauern. „Gerade Frauen sind hier enormen psychischen Belastungen ausgesetzt, die sie oft ein Leben lang begleiten. Es ist mir sehr wichtig, dass diese Frauen (Eltern) nicht allein gelassen werden“, betonte Hildegund Hennrichs, Kreistagsmitglied und Vorsitzende der SPD-Frauen in Wenden.

Sexualpädagogische Prävention an Schulen

Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich ist die sexualpädagogische Prävention an Schulen. Geschulte Fachkräfte klären Schülerinnen und Schüler auf und beantworten fachgerecht ihre Fragen. „In einer Zeit, in der Sexualität für Jugendliche oft ein schwieriges Thema ist, leistet diese Arbeit eine große Unterstützung – sowohl für die jungen Menschen als auch für die Pädagogen“, sagte Catrin Stockhecke-Meister, SPD-Ratsmitglied und Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Soziales in Wenden. Sie regte an, dass sich die Beratungsstelle in der kommenden Ausschusssitzung allen Fraktionen vorstellt. Sabine Pielsticker und Johanna Gerke sagten ihre Teilnahme umgehend zu.

Anlaufstelle für Minderjährige und Geflüchtete

Die Beratungsstelle Mirjam ist zudem eine wichtige Anlaufstelle für Minderjährige und Geflüchtete. Hier werden Fragen zu Schwangerschaftsabbrüchen, Mutterschutz, Beschäftigungsverbot, Vaterschafts- und Sorgerecht oder zu finanzieller Unterstützung in Notlagen fachkundig beantwortet. Negative Einflüsse mancher Influencerinnen auf junge Mädchen in den digitalen Medien sind weitere Hürden, die wir wirksam angehen müssen.

Präsenz in sozialen Medien immer wichtiger

Auf Nachfrage von SPD-Mitglied Christoph Hötte, was die Beratungsstelle noch verbessern könnte, erklärten die beiden Beraterinnen, dass klassische Flyer heute kaum noch Wirkung hätten. „Wir müssen unsere Präsenz in den sozialen Medien deutlich ausbauen.“

Ludger Reuber, Vorsitzender der SPD-Fraktion Wenden, zog folgendes Fazit: „Es war ein vielfältiger Austausch, der uns die große Bandbreite der Arbeit von Mirjam eindrucksvoll vor Augen geführt hat. Auch wenn wir längst nicht alle Themen ansprechen konnten, sind wir sehr dankbar für dieses informative und offene Gespräch.“

Erreichbarkeit

Die Beratungsstelle erreicht man online unter: www.schwanger-in-olpe.de. Dort können sich die Ratsuchenden vorab informieren.

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