Bei einem gemeinsamen Besuch im Wendener Rathaus sprachen die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari (SPD) und die Vorsitzende der SPD Wenden, Jutta Hecken-Defeld mit Bürgermeister Bernd Clemens über aktuelle Themen in Wenden.

Wenden habe in den letzten Jahren einiges in Angriff genommen, so der Bürgermeister. Er verwies u. a. auf den Kauf der Janusz-Korczak-Schule in Schönau, wo die Musikschule Einzug halten soll, um an ihrem alten Standort in Möllmicke Kita-Plätze zu schaffen. Um dem Fehlbedarf entgegen zu wirken, sei zudem in Gerlingen, Ottfingen und Heid in die Entstehung weiterer Kita-Plätze investiert worden.

Jutta Hecken-Defeld sprach das Hallenbad in Wenden an, wo der Rat in Kürze entscheiden wird, ob es umfangreich saniert wird oder ob ein Neubau in Frage kommt. Bedenken habe die SPD bei einer Sanierung vor allem wegen dem noch nicht abzuschätzenden Risiko höherer Kosten, weil die Maßnahmen aufwändiger werden könnten, als geplant. „Das gute Beispiel eines günstigen Hallenbadbaus in Werdohl hat die Frage aufgeworfen, ob ein Neubau nicht letztlich die effektivere Lösung für Wenden ist.“

Die Bedingungen für den Neubau des Bades in Werdohl seien nicht so einfach auf Wenden übertragbar, erläuterte Bürgermeister Clemens. Anhand berechneter Baukostenszenarien bei einem Neubau des Bades favorisiere er weiterhin die Sanierung als den besten Weg, „zumal Wenden in den nächsten Jahren viel in Baumaßnahmen u. a. für Schulen und Feuerwehrhäuser investieren muss.“ Ein Planungsentwurf beziffere die Maßnahmen mit 37 – 54,6 Mio. Euro. Nezahat Baradari versprach sich unterstützend zu erkundigen, ob der Bund Fördermöglichkeiten für kommunale Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur vorsieht, die von der Gemeinde genutzt werden können.

„Eine Herausforderung, der sich Wenden stellt“, so Bürgermeister Clemens, „ist die medizinische Versorgung in der Gemeinde. In der vergangenen Woche gab es ein Treffen mit allen Fraktionsvorsitzenden, Ärzten und Apothekern. Es wurde über die Möglichkeiten eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) gesprochen.“ Nun werde eine Beraterfirma im Auftrag der Gemeinde die Ärzte noch einzeln ansprechen, um sie nach ihrer Meinung oder anderem Unterstützungsbedarf zu befragen. Daraus ableiten werde sich dann die weitere Vorgehensweise in Wenden.

Nezahat Baradari lobte die Unternehmungen der Gemeinde: „Die Zukunft der medizinischen Versorgung auf dem Lande ist eng verzahnt mit der Stärkung der Kommunen. Denn dort, wo es Kindergartenplätze, weiterführende Schulen, Krankenhäuser und eine gutes öffentliches Verkehrsnetz gibt, sind junge Mediziner auch bereit sich niederzulassen.“ Sie bot an, die Gemeinde auf diesem Weg zu begleiten und ihre Kontakte als Kinder- und Jugendärztin zu nutzen, um die bislang erfolglose Suche nach einem Nachfolger für die Apotheke in Hünsborn zu unterstützen.

Von links: MdB Nezahat Baradari, Bürgermeister Bernd Clemens und Jutta Hecken-Defeld

 

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