Die SPD Wenden setzt mit dem Zukunftsplan 2030 neben sozialen, wirtschaftlichen, bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Themen auch ökologische Akzente. Die Parteivorsitzende Jutta Hecken-Defeld und die Ratsmitglieder Ludger Reuber (Brün) und Robert Dornseifer (Ottfingen) erläutern, wie ein Solarpark als mögliche Alternative zur Windenergie dem für alle sichtbar gewordenen Klimawandel entgegenwirken kann, der sich aktuell vor allem bei den Wäldern zeigt.
Um vor Ort die Klimabilanz zu verbessern, stellte der Fraktionsvorsitzende Stephan Niederschlag in der Haushaltsdebatte zwei Anträge, die einstimmig vom Gemeinderat angenommen wurden. Zum einen sollen gemeindeeigene Flächen jährlich mit 40.000 Euro aufgeforstet werden und weiterhin erhielt die Verwaltung den Auftrag zu prüfen, ob in der Gemeinde ein Solarpark errichtet werden kann.
Solarparks sind eine mögliche Alternative zur Windenergie, die häufig in der Bevölkerung kontrovers diskutiert wird und die auch durch die bestehende Abstandsregelung von 1.500 Metern zur Wohnbebauung auf Eis liegt. Die Zeit, vor Ort zur Energiewende beizutragen drängt, weil in den nächsten Jahren viele Kohlekraftwerke abgeschaltet werden und das letzte Atomkraftwerk 2022 vom Netz geht. Bis 2030 soll in Deutschland der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 65 Prozent betragen.
Laut einer aktuellen Studie des Bundesverbandes „Neue Energiewirtschaft“ war die Solarenergie 2018 die am meisten gebaute regenerative Erzeugungsart weltweit. An sonnigen Tagen kann Solarstrom zeitweise bis zu 45 Prozent des momentanen Stromverbrauchs in Deutschland abdecken, an Sonn- und Feiertagen sind es bis zu 60 Prozent. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss die Photovoltaik in den kommenden Jahren weiterhin ausgebaut werden. Dazu eignen sich unter anderem landwirtschaftlich genutzte Flächen, Standorte entlang der Autobahn, gemeindeeigene Gebäude und Bereiche angrenzend an heimische Industriegebiete, jeweils in südlicher Lage. Die Sozialdemokraten erwarten, dass das Prüfergebnis einen Standort für einen möglichen Solarpark ausweist. Im Rahmen des Flächennutzungsplanes sollte eine Bewertung bzw. Festlegung gegeben sein. Die Gemeinde Wenden als Netzbesitzer, sollte darüber hinaus prüfen, ob sie in Verbindung mit der BIGGE ENERGIE auch Betreiber eines solchen Parks werden kann. Eine gute Kapitalverzinsung ist aktuell zu erreichen. Die Studie des Bundesverbandes „Neue Energiewirtschaft“ zeigt ferner, dass Flächen, die für die Solarstromerzeugung naturverträglich genutzt werden, auch zum Artenreichtum in der umgebenen Landschaft beitragen kann. Wird die Fläche zwischen den Solarmodulreihen dauerhaft als Grünland genutzt und gepflegt, wird sie damit sogar aufgewertet: es entstehen neue Lebensräume für Insekten, Reptilien und Brutvögel.