Obwohl eine Befragung der Vereine, die von SPD und BÜNDNIS ´90/DIE GRÜNEN durchgeführt wurde, ergeben hat, dass für die Vereine wichtige Einnahmequellen pandemiebedingt ausgefallen sind und die Mitgliedsbeiträge manchmal nicht einmal die laufenden Kosten decken, wurde unser Antrag  abgelehnt.

Aber nun – alles kein Problem, die CDU nimmt die Sache jetzt scheinbar selbst in die Hand. Auf ihrer Webseite schreibt sie: „Förderung von Vereinen in der Corona-Pandemie – Anträge sind erwünscht“. Eigentlich freuen wir uns ja über das Angebot, das nun auch die CDU den Vereinen macht, nämlich sich zu melden, wenn sie durch die Corona-Pandemie in Nöte geraten sind. Aber dennoch: Wir könnten in der Sache schon weiter sein – schließlich wären Nachjustierungen zum Antrag jederzeit schon in der Sitzung möglich gewesen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

In der Ratssitzung am 23. Juni hatten wir als SPD-Fraktion gemeinsam mit BÜNDNIS ´90/Die GRÜNEN einen Antrag zur Vereinsförderung eingebracht. Zu unserem Antrag gab es ein bereits ausgearbeitetes Formular zur Antragsstellung für die Vereine, die von einer Notlage betroffen sind.

Unser Antrag wurde abgelehnt. CDU und UWG argumentierten, den Vereinen gehe es gut. Zwar habe es Einbußen gegeben, dafür aber auch keine Ausgaben. Man gehe davon aus, dass Vereine, die in eine Notlage geraten seien, sich bei der Gemeinde gemeldet hätten. Niemand sei jedoch an die CDU oder die Verwaltung mit Klagen herangetreten. Zahlreiche bereitgestellte Fördertöpfe und Hilfsangebote seien so gut wie nicht abgerufen worden.

Im Vorfeld hatten wir förderberechtigte Vereine in der Gemeinde angeschrieben und sie nach ihrem Vereinsleben befragt. Über 30 Rückmeldungen haben uns in dem gestellten Antrag bestärkt.

Wir werden uns weiterhin für die Vereine in der Gemeinde einsetzen. Wünschenswert wäre eine überparteiliche Solidarität und keine verspätete hausinterne Kümmererstation.

Nach unserer Auffassung hätten die Vereine dringend ein Aufbruchsignal und eine Perspektive für die Zeit nach der Pandemie benötigt, denn sie sind der Kitt der Wendschen Gesellschaft.

Vereine, die in eine Notlage geraten sind, bitten wir darum, sich an uns zu wenden oder direkt mit der Gemeindeverwaltung Kontakt aufzunehmen.

Hier unser Antrag im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die Fraktionen der SPD und BÜNDNIS ´90/Die GRÜNEN bitten Sie, den nachfolgenden Gemeinschaftsantrag zur Beratung und Beschlussfassung auf die Tagesordnung des Gemeinderates am 23.06.2021 zu setzen.

Antrag:

Die Gemeinde Wenden richtet aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie einen Fonds für die sport- und kulturtreibenden Vereine in Höhe von mindestens 30.000 € ein (siehe auch Niederschrift Sport- und Kulturausschuss vom 06.05.2021 und Ratssitzung vom 12.05.2021, Punkt 6, Ankündigung von Elmar Holterhof).

Die Unterstützung ist begrenzt auf die doppelte Zuwendung, die ein Verein jährlich nach der Allgemeinen Vereinsförderung gemäß den Förderrichtlinien der Gemeinde erhalten kann. Der Abrufzeitraum für die Vereine ist zeitlich begrenzt bis zum 31.12.2021. Sollte die Summe bis dahin nicht vollständig abgerufen worden sein, verbleibt sie bei der Gemeinde.

Begründung:

Bereits zum zweiten Mal fallen in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie nahezu alle Brauchtumsfeste aus. Es fehlt nicht nur das gesellschaftliche Miteinander – auch die fehlenden Einnahmen durch ausfallende Veranstaltungen und Wettbewerbe bereiten den Vereinen Sorge. Einige Vereine sind im Besitz einer eigenen Immobilie. Die Unterhaltungskosten hierfür müssen weitergezahlt werden. Berücksichtigt werden soll auch, dass Vereine bedingt durch die Pandemie Vorkehrungen treffen müssen und dafür Anschaffungen und Investitionen notwendig werden. Eine Sonderförderung zur Unterstützung der Vereine in der Gemeinde Wenden halten wir daher für angebracht.

Weitere Erläuterungen erfolgen bei Bedarf mündlich im Ausschuss.

Mit freundlichen Grüßen

Ludger Reuber (SPD-Fraktion)

Elmar Holterhof (Fraktion BÜNDNIS ´90/Die GRÜNEN)



 

Loading