Aktionsplan "Plastikfreies Wenden"


Antrag in der Ratssitzung am 7. September 2022 – verwiesen in die Umweltausschusssitzung am 8. Dezember 2022 und positiv beschieden. Die Verwaltung hat ein umfangreiches Konzept dazu vorgelegt.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

mit den Maßnahmen für die Umwelt sind wir in Wenden auf einem guten Weg. Innerhalb der sieben Kommunen im Kreis Olpe kann man behaupten, dass die Gemeinde Wenden im Umweltbereich eine Vorreiterrolle hat. Darüber hinaus ist die Gemeinde der Klimaagentur des Kreises Olpe beigetreten. Dennoch bleiben eigene Aktivitäten im Klimaschutz eine fortwährende Herausforderung für unsere Gemeinde.

Hierzu möchten wir zur weiteren Strategie einen Aktionsplan für ein „plastikfreies Wenden“ anregen. Hier soll der Weg das Ziel sein, denn es ist uns durchaus bewusst, dass die Verwaltung mit den Projekten, die in der Gemeinde zur Umset­zung anstehen, weitgehend ausgelastet ist. Dennoch würden wir es begrüßen, wenn sich der Gemeinderat per Beschluss diesem Ziel verpflichtet.

Jeder Mensch verbraucht Plastik im Alltag. Der Plastikmüll schafft viele Probleme: Es werden Rohstoffe verschwendet und unnötiger Müll produziert. Besorgniserre­gend ist auch die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll, die ihren Anfang bereits in unseren heimischen Flüssen nimmt.

An vielen Stellen hat die Gemeinde keinen Einfluss auf den privaten Verbrauch, aber sie kann mit guten Beispiel vorangehen und zu einem bewussteren Konsum ermutigen. Der Umstieg oder Verzicht ist an vielen Stellen leicht und schnell möglich, an anderen schwerer, weil gleichwertige Alternativprodukte noch fehlen. Wir bitten zu prüfen, mit welchen Maßnahmen sich die Gemeinde auf den Weg machen kann, um sich dem Ziel eines „plastikfreien Wenden“ anzunähern.

Als Anregung sind hier nun beispielhaft kleine und größere Maßnahmen genannt:

  1. Wo noch nicht geschehen, sollte die Gemeindeverwaltung zunächst einmal selbst ihr alltägliches Geschäft unter dem Aspekt der Plastikvermeidung über­prüfen und möglichst auf Alternativen umsteigen.
  1. Überall, wo in gemeindlichen Einrichtungen und bei gemeindlichen Veranstal­tungen Einwegplastik wie Plastikgeschirr benutzt wird, sollte geprüft werden, ob eine Alternative machbar ist.
  1. Es sollte geprüft werden, inwieweit Vorgaben für die Vermeidung von Plastikmüll bei Veranstaltungen in Wenden etwa über Satzungen gemacht werden können.
  1. Die Anschaffung eines ausleihbaren „Spülmobils“ sowie eines „Geschirrmobils“ durch die Gemeinde wäre ein attraktives Angebot für Vereine, Bürgerinnen und Bürger, um plastikfreie Alternativen zu benutzen.
  1. Die Gemeindeverwaltung könnte mit Gewerbetreibenden, Einzelhändlern und Gastronomen in Wenden in einen Dialog treten, um eine Reduktion von Plastikmüll in Form von Plastiktüten oder Plastikbechern zu erreichen. Andere Städte und Gemeinden machen dies erfolgreich vor. Dafür könnte eine Auszeichnung oder ein Label „plastikfreies Wenden“ initiiert werden.
  1. Die Gemeinde Wenden wirbt mit geeigneten, umweltfreundlichen Werbe­mitteln mit dem Label „plastikfreies Wenden“ für die Aktion. Hier wäre eine Finanzierung zu prüfen.
  1. Auf der Internetseite der Gemeinde Wenden könnte zur Sensibilisierung für das Thema informiert werden. Im Blickpunkt sollte darüber berichtet werden, um für einen bewussteren Konsum zu werben.
  1. In Wenden ansässige Unternehmen mit innovativen Produkten oder Konzepten könnten in den Prozess eingebunden werden.
  1. Auch eine Zusammenarbeit mit den Kitas und Schulen in der Gemeinde ist gut möglich, und das sowohl hinsichtlich einer Thematisierung im Bildungsangebot als auch hinsichtlich der Vermeidung von Plastikprodukten im Alltag sowie bei Schul- und Kitafesten.
  1. Als Bildungsangebot für Jedermann und zur Förderung der Eigeninitiative, die zu umweltfreundlichem und energiesparenden Verhalten animiert, regen wir an, die Wanderausstellung „Einfach machen! Ideen für nachhaltigen Konsum“ der Verbraucherzentrale in der Wendener Hütte zu zeigen. Sie findet auf einer Fläche von 60 m² Platz. Für die Ausstellungsmodule fallen Transportkosten in Höhe von 800 – 1.000 € an. Weitere Kosten entstehen nicht. Die Ausstellungs­eröffnung wäre eine gute Gelegenheit, um den Aktionsplan „Plastikfreies Wenden“ der Öffentlichkeit vorzustellen.

Wir würden uns freuen, wenn unsere Gemeinde bei dem Thema vorangeht und der Gemeinderat sich diesem Ziel verpflichtet.

Der Antrag wurde in die nächste Sitzung des Umweltausschusses am 08.12.2022 verwiesen.

 

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