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Auf den gemeinsamen Antrag von SPD, UWG und Bündnis ´90/DIE GRÜNEN wurde in der Ratssitzung am 3. Februar beschlossen, das Hallenbad als Neubau an der Gesamtschule zu errichten und nicht zu sanieren. Damit wurde durch die Oppositionsparteien im Wendener Gemeinderat nach zwei Jahren eine Entscheidung herbeigeführt, die immer wieder auf die lange Bank geschoben wurde. Nach Gutachten zur Wirtschaftlichkeit und zur Bausubstanz des Bades, nach einer Besichtigung des Schwimmbadneubaus der Stadt Werdohl und etlichen Beratungen in den Fraktionen hatten SPD und GRÜNE bereits in der letzten Ratssitzung im Dezember, in der ein Bausachverständiger referierte, keine andere Entwicklung als einen Neubau des Bades befürwortet. Nun zog die UWG nach.

„Die neuen Mehrheitsverhältnisse im Rat sind für die CDU offenbar noch gewöhnungsbedürftig. Es ist nicht fair, unsere Entscheidung für den Neubau als unseriös und fahrlässig zu bezeichnen“, so die Parteivorsitzende Jutta Hecken‑Defeld. Eine Bewertung der vorliegenden Gutachten haben sich alle Parteien nicht leichtgemacht. Doch nach sorgfältiger Abwägung aller Chancen und Risiken schlug der Pegel eindeutig in Richtung Neubau aus“, begründet sie die Entscheidung für den Schwimmbadneubau.

Kriterien, die für den Neubau sprechen:

  • kurze Bauzeit
  • gut kalkulierbare Kosten
  • wenig Folgekosten
  • energetischer Gewinn
  • Erhalt eines modernen, barrierefreien Gebäudes
    mit Anziehungskraft und moderner Ausrichtung
  • Einbettung in einen Konzeptumbau der Gesamtschule (25-m-Bahn, Sport-Abitur möglich)
  • Aufwertung der Gesamtschule durch Schaffung eines Alleinstellungsmerkmals
  • pädagogischer Gewinn
  • Platzgewinn für die Grundschule am Westerberg
  • Gewinn für Bürgerinnen und Bürger (Sport, DLRG, Familien, Jugend, Senioren)
  • günstige Parkplatzsituation und Erreichbarkeit

Gegen eine Sanierung sprechen:

  • lange Bauzeit
  • schwer kalkulierbare Kosten
  • Barrierefreiheit nicht optimal darstellbar
  • Beeinträchtigung des Schulbetriebs
  • Beeinträchtigung des Schulschwimmens
  • Beeinträchtigung der Vereinsarbeit (DLRG), des (Reha) –sports,
  • Beeinträchtigung für Bürgerinnen und Bürger
  • Verlagerung des Schwimmens (Schule/DLRG) an einen anderen Ort überhaupt möglich?
  • Kosten für die Verlagerung des Schwimmens an einem anderen Ort
  • Zusätzliche Fahrtkosten für Schulschwimmen/DLRG

„Auch wenn Fördermittel für eine Sanierung der Schwimmhalle beantragt wurden, so sind sie deshalb noch längst nicht bewilligt“, so Ratsmitglied Robert Dornseifer. „Es ist nicht verwunderlich, dass manche Fördertöpfe so gut gefüllt sind.“

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Erneuerbare Energien

In der Haushaltsdebatte wurden noch weitere Anträge  der SPD auf den Weg gebracht. Um die Nutzung von Windenergie auszuloten soll die Verwaltung ausarbeiten, wie es in der Gemeinde mit der Windkraft weitergehen kann. Dabei soll auch die Möglichkeit eines Bürgerwindparks in Betracht gezogen werden.

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Wiederherstellung der Waldwege

Durch die Borkenkäferplage und damit einhergehende Abholzarbeiten im Wald müssen die Waldwege wieder begehbar gemacht werden. Unter Vorbehalt, dass für die Wiederherstellung der Wege Mittel von Bund/Land zur Verfügung gestellt werden, sollen für dieses Jahr und die beiden Folgejahre insgesamt 50.000 € in den Haushalt aufgenommen werden.

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Brennpunkt Gerlingen

Das Verkehrsaufkommen in Gerlingen wird durch die Ansiedlung von Amazon noch einmal größer. „Der Unmut der Gerlinger Bevölkerung ist gut nachvollziehbar“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Ludger Reuber. „Die Installation der jetzt zur Debatte stehenden Ampelanlage ist in unseren Augen nur ein Placebo. Wir alle erleben, dass es sich im normalen Berufsverkehr staut, und das schon über viele Jahre. Wenn eine weitere Ampel die Lösung ist, warum wurde sie dann nicht schon längst installiert?“ Nun wird zunächst eine Verkehrsflussanalyse durchgeführt. Nur wenn die Auswirkungen der Ampel auf den Verkehr mit untersucht werden, ist eine Gesamtbetrachtung möglich. Vom Untersuchungsergebnis soll das weitere Vorgehen abhängig gemacht werden. Eine Ampelanlage habe den Verkehr noch nie schneller gemacht. Sven Scharz, SPD-Ratsmitglied aus Gerlingen sieht nicht ein, dass Gerlinger Bürger an der Ampel warten müssen, um Amazon-Fahrzeuge vorzulassen.

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Unterstützung für Handel und Gastronomie

Um Gastronomie und Einzelhandel, die während der Corona-Pandemie extrem unter dem lang anhaltenden Lockdown leiden, stellte die SPD-Fraktion den Antrag, Gutscheine der Werbegemeinschaft durch die Gemeinde zu bezuschussen. Für den Erwerb eines Gutscheins ab 50 € müssen vom Käufer nur 40 € selber getragen werden. Die ausgebenden Filialen der Volksbank und Sparkasse können sich den Fehlbetrag von 10 € bei der Gemeinde holen. Die Laufzeit dieser Aktion ist bis zum 31.12.2021 begrenzt und dafür werden 5.000 € in den Haushalt eingestellt.

Mehr Mitsprache für Jugendliche

Die SPD setzt sich dafür ein, dass Jugendliche mehr Mitsprache in der Politik erhalten. Demzufolge lautete ein weiterer Antrag noch in diesem Sommer eine Befragung unter 14 – 21-Jährigen durchzuführen. (Allerdings nicht unter Corona-Einschränkungen, sondern unter annähernd normalen Bedingungen.) Ziel dieser Befragung ist es, sich ein möglichst genaues Bild von den Sichtweisen und Bedürfnissen der Jugendlichen zu machen, um anschließend ein bedarfsorientiertes Angebot für sie zu planen und umzusetzen.

Mit unseren Anträgen haben wir den Anspruch, die Gemeinde zu gestalten und nicht nur zu verwalten. Das bekräftigen wir auch mit unserem Zukunftsplan 2030, den wir im letzten Jahr entwickelt haben und in dem wir nicht nur Antworten für diese Legislaturperiode geben, sondern auch darüber hinaus. Mit dem Beschluss des 100-Dächer-Programms, den wir mit den beiden anderen Oppositionsparteien auf den Weg gebracht haben, wurde ein erster Baustein daraus umgesetzt. Vertrauen wir darauf, dass die Wirtschaftsweisen Recht behalten, unsere Wirtschaft sich erholt und es nach der Corona-Rezession mit einem deutlichen Wachstum wieder aufwärts geht.

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