Der SPD-Ortsverein Wenden hatte seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung ins Hotel Wacker in Brün eingeladen. In Ihrer Begrüßung wies die Vorsitzende Jutta Hecken-Defeld auf die erfolgreiche Klausurtagung Anfang des Monats hin. Die SPD sei für die Kommunalwahl gut aufgestellt und könne bei allen 17 Wahlkreisen auf gute Kandidatinnen und Kandidaten zurückgreifen, die noch in einer gesonderten Mitgliederversammlung nominiert würden. Sie warb bei den Mitgliedern dafür, sich an den gebildeten Arbeitsgruppen zu beteiligen, um zu den in der Klausur erarbeiteten Schwerpunktthemen Standpunkte zu entwickeln, mit der Zielsetzung, künftig anstehende Entscheidungen daran auszurichten.

 

Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Vorstandswahlen, die Jubilarehrung und die Wahl der Delegierten für den Kreisparteitag im April. Nach dem Bericht der Kassiererin und den Revisoren wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Die Vorsitzende dankte dem Vorstandsteam für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahren. Ein besonderer Dank ging an den scheidenden Mitgliederbeauftragten Lutz Schabelon, der sich nicht erneut zur Wahl stellte.

Das Wahlergebnis zeugte von großem Vertrauen in die Vorstandsriege. Der geschäftsführende Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Jutta Hecken-Defeld aus Heid, die bereits seit sechs Jahren das Vorstandsteam anführt, bleibt somit Parteivorsitzende. Im Amt der stellvertretenden Vorsitzenden wurden die Ratsmitglieder Ludger Reuber aus Brün und Sibille Niklas aus Wenden bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurden die Kassiererin Heike Pfeifer aus Rothemühle sowie ihr Stellvertreter Pascal Defeld aus Heid. Kassenprüfer sind Heike Wehler aus Ottfingen und Oliver Wacker aus Rothemühle.

Den Vorstand als Beisitzer verstärken Matthias Böhler aus Wenden, Kreistagsmitglied und AsF-Vorsitzende Hildegund Hennrichs aus Schönau, Jürgen Gurres aus Hillmicke, Jugendbeauftragte Gina Sikiric aus Ottfingen, Helmut Schönauer aus Dörnscheid, Thorsten Hess aus Hünsborn sowie Reinhard Jung aus Schönau, der in Abwesenheit gewählt wurde. Für die Aufgabe des Schriftführers fand sich niemand. Dem Parteivorstand gehören automatisch die 2. stv. Bürgermeisterin der Gemeinde Wenden, Astrid König-Ostermann aus Altenhof sowie der SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Stephan Niederschlag aus Möllmicke, an.

 

Kleiner Jubilarehrung 1 2020

Foto von links: Robert Kirchner-Quehl, Jutta Hecken-Defeld, Jubilar Hilmar Stracke (50 J.), Lutz Schabelon

 

Im Anschluss an die Delegiertenwahl stellten die Jubilarehrung und die Neumitgliederbegrüßung einen Höhepunkt dar. Geehrt wurde Hilmar Stracke aus Hillmicke für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD. Mitgliederbeauftragter Lutz Schabelon waltete ein letztes Mal seines Amtes und überreichte dem Jubilar gemeinsam mit der Parteivorsitzenden ein Buch über den ehemaligen Bundeskanzler und SPD-Bundesvorsitzenden Willy Brandt, dazu einen Blumenstrauß sowie Urkunde und Ehrennadel der Partei. Auf 40-jährige Mitgliedschaft zurückblicken kann Felix Eichert aus Möllmicke. Er konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen.

Als neue Mitglieder im SPD-Ortsverein hieß Jutta Hecken-Defeld den in der Ortschaft Hillmicke wohnenden Jürgen Gurres willkommen sowie Juso-Neuzugang Jenny Schrage aus Ottfingen. Jürgen Gurres will bei der Kommunalwahl für die SPD in Hillmicke kandidieren.

In seinem Grußwort gab der Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes, Robert Kirchner-Quehl aus Ottfingen, den voraussichtlichen SPD-Landratskandidaten bekannt. Bernd Banschkus aus Attendorn habe die Bereitschaft angezeigt, für die SPD kandidieren zu wollen. Ferner bekräftigte Robert Kirchner-Quehl, kein Wahlkampfgetöse zu betreiben, sondern deutlich zu benennen, „was wir wirklich wollen“. Die SPD im Kreis Olpe und in der Gemeinde sei fest entschlossen, einen guten Wahlkampf zu machen. „Die Zeiten sind schwieriger geworden, aber ich bin guter Dinge, dass wir hier von politischen Irrungen und Wirrungen verschont bleiben.“

Fraktionsvorsitzender Stephan Niederschlag berichtete über die Arbeit im Wendener Gemeinderat. Dabei verwies er auf erfolgreiche Anträge der SPD hinsichtlich eines transparenten Baulandmanagements, eines Friedwalds sowie eines neuen Verfahrens zur Aufstellung des Straßensanierungskonzepts.

Die wichtigsten aktuellen Themen seien der Flächennutzungsplan, der Breitbandausbau, der Um- bzw. Neubau der Feuerwehrgerätehäuser, die hohen Investitionen in die Schulen sowie der Neubau bzw. die Sanierung des Schwimmbads in Wenden. „Hier fahren wir einen klaren Kurs: Wir wünschen uns den Neubau an der Gesamtschule in Wenden“, erklärte Stephan Niederschlag. Diesbezüglich wies er ferner darauf hin, dass sein Fraktionskollege Ludger Reuber als Vorsitzender der Sport- und Kulturausschusses eine Besichtigung des Hallenbads für den 31. März anberaumt habe.

Als „dreist und unverfroren“ bezeichnete Stephan Niederschlag das Verhalten von Bernd Eichert, dem Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbands Wenden. Der habe in einem Redebeitrag der Opposition und damit auch der SPD vorgeworfen, sie könne nicht mit Geld umgehen. „Dabei haben wir in der Schwimmbad-Diskussion eindringlich gefordert, vor einer Entscheidung die Kosten für eine Sanierung oder einen Neubau genauer zu prüfen. Bernd Eichert selbst bringt aber wenige Tage nach seinem Vorwurf einen Vorschlag, dessen Umsetzung zig Millionen kosten würde.“

 

Während andere nur die Ökologie und wieder andere nur die Ökonomie im Blick hätten, beschreite die SPD im Wendener Gemeinderat den „gesunden Mittelweg in Bezug auf Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie“, erklärte der SPD-Fraktionschef.

Zum Abschluss der mehr als zweistündigen Versammlung verkündete Stephan Niederschlag eine weitere personelle Weichenstellung, nämlich die Bereitschaft der Parteivorsitzenden Jutta Hecken-Defeld für die Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Wenden kandidieren zu wollen. Die 56-jährige Verwaltungsangestellte der Gewerkschaft ver.di in Siegen lebt in ihrem Heimatort Heid. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Söhnen und hat einen Lebenspartner mit Wohnsitz in Drolshagen. Bereits 2015 kandidierte Jutta Hecken-Defeld für das Bürgermeisteramt im Wendener Rathaus. Hier erzielte sie mit 21,2 Prozent der Wählerstimmen das zweitbeste Ergebnis der drei Kandidaten. CDU-Kandidat Bernd Clemens wurde mit 71,2 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Peter Brüser gewählt, der seinerzeit nicht erneut angetreten war. Über die Kandidaturen entscheiden letztlich die Mitglieder der SPD Wenden in einer Versammlung, in der auch die Nominierung der Gemeinderatskandidaten erfolgt. Ein Termin steht derzeit noch nicht fest.

Auch nach dem offiziellen Teil wurde noch lebhaft diskutiert. Man wisse um die nahezu in Stein gemeißelte Übermacht der CDU in der Gemeinde Wenden, dennoch bekräftigten die Sozialdemokraten einträchtig ihren kämpferischen Willen, eine erfolgreiche Politik zu betreiben und bei den am 13. September anstehenden Kommunalwahlen ein gutes Ergebnis zu erzielen.

 

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