Jahreshauptversammlung der SPD Wenden

 

 


Vorne von links: Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm, Kassiererin Heike Pfeifer, stv. Vorsitzende und Jubilarin Sibille Niklas (40 Jahre), Vorsitzende Jutta Hecken-Defeld, Jubilar Thomas Wirtz (25 Jahre), Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari
Hinten von links: Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit Christoph Hötte, Fraktionsvorsitzender und Jubilar Ludger Reuber (25 Jahre), Jubilar Lutz Schabelon (50 Jahre)

Die SPD Wenden hatte ihre Mitglieder zur Jahreshauptversammlung in die Zukunftswerkstatt Ottfingen eingeladen. Vor der Versammlung führte der Vorsitzende der ZWO, Olaf Arns, interessierte Sozialdemokraten durch die Räume der Zukunftswerkstatt, die in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit renoviert und umgebaut wurden.

 

Neben Vorstandswahlen standen die Jubilarehrung sowie Berichte aus der Rats- und Kreistagsfraktion über aktuelle Themen und Arbeitsschwerpunkte auf der Tagesordnung. Die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari sprach in ihrem Bericht aus Berlin über Erfolge und Schwierigkeiten der Regierung und erläuterte die aktuellen Herausforderungen. Die Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm sprach im „Frauen-Monat März“ insbesondere über Probleme, mit denen Frauen heute zu kämpfen haben, über 1.100 fehlende Schutzplätze in NRW und warum der Internationale Frauentag seine Berechtigung hat.

 

In Ihrem Rechenschaftsbericht ließ die Vorsitzende Jutta Hecken-Defeld die Vorstandsarbeit Revue passieren. Sie zog eine positive Bilanz über die Jahresaktivitäten. Man habe die Möglichkeiten für Bürgersprechstunden, Veranstaltungen und Besuche genutzt und sei in diesem Jahr mit einer Klausurtagung zuversichtlich ins neue Jahr gestartet. Den Internationalen Frauentag nahm sie zum Anlass, um die Europawahl am 9. Juni in den Blick zu nehmen. Die Gleichstellung von Männern und Frauen gehöre zu den Grundwerten der EU. „Als Motor für Gleichstellung trägt die EU dazu bei, die Benachteiligung von Frauen abzubauen und ihr Recht auf Selbstbestimmung zu stärken. Doch die Demokratie steht unter Druck. Wo rechtspopulistische Kräfte am Werk sind, geraten auch die Frauenrechte in Bedrängnis.“ Erkämpfte Rechte müssten immer wieder verteidigt werden. Wichtiger denn je sei es, die europäischen Grundwerte zu schützen und deshalb bei der Wahl die demokratischen Kräfte zu unterstützen. „Wir wollen keinen Rückfall in veraltete Rollenzuweisungen und Strukturen, die Frauen benachteiligen.“ Abschließend dankte sie dem Vorstandsteam für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahren und hier insbesondere bei dem scheidenden Vorstandsmitglied Thorsten Hess, der nicht mehr zur Wahl antrat.

Der Bericht des Fraktionsvorsitzenden Ludger Reuber über die Arbeit im Gemeinderat setzte die Mitglieder über verschiedenste Themen in Kenntnis. Ob Feuerwehrgerätehaus Hillmicke, für das inzwischen die Zusagen aller Grundstückseigentürmer für den Bau am neuen Standort vorliegen, den aktuellen Stand beim Schwimmbad mit voraussichtlichem Spatenstich im Januar 2025, Bauplätze in den Ortschaften bis hin zu Gesprächen mit der Bürgerinitiative BliG und Amazon zur geplanten Ortskernentlastungsstraße in Gerlingen erläuterte Ludger Reuber den Mitgliedern den Stand der Projekte.

 

Die Gemeinde stehe vor großen personellen Herausforderungen erklärte Ludger Reuber, dies habe ein Gutachten der Gemeindeprüfungsanstalt ergeben. Nach einer intensiven Arbeitsphase der Ratsmitglieder in verschiedenen Arbeitskreisen sei diese Nachricht überraschend gekommen. „Durch den Personalmangel – vor allem im Fachdienst Hochbau – können große Zukunftsprojekte der Gemeinde nicht nach Plan umgesetzt werden. Es ist eine Priorisierung und Verschiebung von Bauvorhaben notwendig geworden.“ Zudem würde die Realisierung einzelner Projekte nun teilweise mit Hilfe von Fremdvergaben durchgeführt.

 

Kreistagsmitglied Robert Kirchner-Quehl, berichtete, dass die zahlreichen Aufgaben, die die Kreisverwaltung übernehme, den Kreishaushalt belasteten, was wiederum dazu führte, dass die von der Gemeinde zu leistende Kreisumlage erhöht wurde. Die Kreistagsmitglieder Robert Kirchner-Quehl und Hildegund Hennrichs wurden von den Genossinnen und Genossen aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen, um eine weitere Erhöhung der Kreisumlage – unter der die Kommunen im Kreis Olpe ächzen – zu verhindern.

 

Das Thema Unterbringung von Geflüchteten lenkte die Diskussion auf die in Unordnung geratene Welt mit zwei Kriegsherden. Der von Putin entfachte Krieg in der Ukraine halte an und sei immer mehr zu einem „Abnutzungskrieg“ mit zahlreichen Opfern auf beiden Seiten geworden. Dass Deutschland an der Unterstützung der Ukraine festhält und damit den notwendigen Beitrag leistet, dass die Ukraine den Krieg nicht verliert, stand in der Versammlung außer Frage. Zur gegenwärtigen Frage über die Lieferung von Taurus-Raketen gingen die Meinungen auseinander und es wurde kontrovers diskutiert. Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel habe man einen zweiten Brandherd. Israel mache von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch, doch leider träfe die Offensive auch Zivilisten und durch die Ausweitung der Kämpfe in den Süden Gazas, wo die Menschen Schutz gesucht hätten, werde die humanitäre Lage täglich prekärer. Sorge bereitete den SPD-Mitgliedern auch die Verteidigungsfähigkeit, falls die USA sich aus Europa zurückziehen sollte.

Bei den Wahlen wurde Jutta Hecken-Defeld erneut für zwei weitere Jahre in ihrem Amt als Vorsitzende bestätigt. Neben ihr gehören dem geschäftsführenden Vorstand als stellvertretende Vorsitzende Matthias Böhler und Sibille Niklas an. Heike Pfeifer bleibt weiterhin Kassiererin. Der Posten als Schriftführer*in blieb unbesetzt.

Weiter wurden in den Vorstand gewählt:

Christoph Hötte, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit

Pascal Defeld, stv. Kassierer

Beisitzer sind, Jörg Bessmann, Boris Eberlein, Hildegund Hennrichs und Andreas Pfeifer

Kassenprüferinnen sind Katrin Heinze und Julia Wurm

Ludger Reuber gehört als Fraktionsvorsitzender dem Vorstand als so genanntes „geborenes Mitglied“ weiterhin an.

 

Jubilarehrungen

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde der ehemalige Ratsherr Lutz Schabelon aus Hünsborn geehrt. Auf 40-jährige Mitgliedschaft in der SPD können Ratsfrau Sibille Niklas aus Wenden und Jörg Bessmann aus Dörnscheid zurückblicken. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden der Fraktionsvorsitzende Ludger Reuber aus Brün ausgezeichnet sowie Thomas Wirtz aus Möllmicke. Weiterer Jubilar für 40 Jahre SPD, jedoch nicht anwesend, der ehemalige Ratsherr Manfred Stracke.

 

 

 

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