Die SPD-Fraktion im Olper Kreistag hat zur Beantwortung durch den Landrat einen Fragenkatalog rund um die Geschehnisse am Impfzentrum in Attendorn aufgestellt.
Das Schreiben im Wortlaut:
„Wir haben als SPD-Fraktion durch betroffene Bürgerinnen und Bürger sowie aus der hiesigen Presse erfahren, dass in der vergangenen Woche zur Corona-Impfung im Impfzentrum des Kreises Olpe die Wartezeiten erheblich gestiegen sind (bis zu 4 Stunden). Dies ist wohl unter anderem der Fall gewesen, da unangemeldete Bürgerinnen und Bürger (sogar aus anderen Kreisen) zum Impfzentrum angereist sind, um sich impfen zu lassen.
Dieser Zustand hat sich Berichten zufolge auch noch weiterer Tage darauf über die ganzen Osterfeiertage und in der darauffolgenden Woche hinweg gezogen.
Lange Warteschlangen bei schlechtem Wetter und kalten Temperaturen haben sich vor dem Impfzentrum gebildet, sowohl von terminierten Impfwilligen und ebenso von nicht terminierten Impfwilligen. Immer wieder wurden Personen ohne Termin zugelassen, so dass die Zeiten für die Personen mit Termin nicht eingehalten werden konnten. Laut unserer Information sollen unter den Impfwilligen auch viele aus anderen Kreisen als aus dem Kreis Olpe gewesen sein.
Dieses stellte eine Verschärfung der Gesamtsituation und eine überdimensionale Herausforderung für die engagierten Helferinnen und Helfer vor Ort dar.
Frust und Unverständnis über die nicht akzeptable Wartezeit trotz Terminvergabe machte sich bei den zu impfenden Personen breit.
Trotz aller Kritik wurden die Arbeit und Freundlichkeit der Helferinnen und Helfer sowie Ärzte ausdrücklich hervorgehoben. Für die wartenden und oft frustrierten Impfwilligen wurden seitens der Helferinnen und Helfer vor dem Impfzentrum schnellstmöglich eine entsprechende Bestuhlung geschaffen und den wartenden Menschen Tee angeboten.
Aus Sicht der SPD-Fraktion ist dies ein unhaltbarer Zustand für das Personal des Impfzentrums, welches bis zu 15 Stunden und mehr vor Ort tätig ist.
Aufgrund einer Doppelterminierung seitens der KVWL wurden sogar noch Sonderschichten
zum Impfen eingelegt.
Diese Situationen sind eine enorme Herausforderung für die örtlichen Helferinnen und Helfer sowie Ärzte, welche auch ihre Belastungsgrenze überschreiten könnte.
Aus den vorgenannten Gründen erwartet die SPD-Fraktion Aufklärung der Sachlage und die Beantwortung folgender Fragen:
1. Werden im Impfzentrum des Kreises Olpe ausschließlich eigene Bürgerinnen und Bürger geimpft? Wenn nein, wie viele Impfungen wurden prozentual an Auswärtige verimpft?
2. Woher stammt die in den sozialen Medien verbreitete Information über die Impfvergabe ohne die vorherige Terminbuchung?
3. Warum wurden die nicht terminierten Impfwilligen zugelassen, obwohl die Termine unseres Erachtens nach alle ausgeschöpft waren?
4. Warum hat man für die Impfwilligen ohne Terminvergabe keine anderweitige Lösung gefunden?
5. Gibt es entsprechende Maßnahmen zur tragfähigen Gesamtlösung der schwierigen Situation?“