Zu Gast in der Frauenberatungsstelle Olpe beim Verein Frauen helfen Frauen e.V.


Von links: Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm, die Vorsitzende des Vereins Frauen helfen Frauen e.V., Elisabeth Piroth, Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari, die Vorsitzende der SPD Wenden, Jutta Hecken-Defeld und Julia Löser, Mitarbeiterin im Frauenhaus.

Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben ohne Bedrohung, Angst und Gewalt. Mit dem Verein Frauen helfen Frauen e.V. haben wir eine besondere ehrenamtlich getragene Stütze im Kreis Olpe. Durchschnittlich 1.400 Beratungen im Jahr zeigen wie wichtig es ist, dass es diesen Verein gibt.

Zu einem gemeinsamen Gespräch mit Elisabeth Piroth und Julia Löser in der Frauenberatungsstelle Olpe trafen sich die SPD-Politikerinnen Nezahat Baradari (MdB), Christin-Marie Stamm (MdL) und Jutta Hecken-Defeld (Vorsitzende SPD Wenden), um sich über die Arbeit des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V.“ zu informieren.

Die Vorsitzende des Vereins, Elisabeth Piroth und Julia Löser, Mitarbeiterin im Frauenhaus, gingen auf die Angebote für Frauen in Krisensituationen ein. Der Bedarf an Beratung, Unterstützung und therapeutischer Begleitung durch die Frauenberatungsstelle Olpe habe definitiv zugenommen, betonte Elisabeth Piroth.

Knapper Wohnungsmarkt verlängert Verweilzeit im Frauenhaus

Die Mitarbeiterinnen in der Frauenhilfestruktur geben ihr Bestes, um mit den Herausforderungen umzugehen, stoßen aber an ihre Grenzen. Die räumlichen Möglichkeiten, um von Gewalt betroffene Frauen aus ihrer häuslichen Umgebung zu holen, seien stark eingeschränkt. „Benötigt werden weitere Schutzplätze, denn wir müssen immer auch die Kinder im Blick haben, die von häuslicher Gewalt ebenso betroffen sind“, erläuterte Julia Löser die Situation. Auch der knappe Wohnungsmarkt trage dazu bei, dass betroffene Frauen immer länger im Frauenhaus verweilen müssten, bis eine bezahlbare Wohnung gefunden sei. Hier stehe die erheblich verlängerte Aufenthaltsdauer deutlich im Widerspruch zu einer Notunterkunft.

Notfallstrategie beim Umgangsrecht notwendig

„Auch häusliche Gewalt und Umgangsrecht bewegen sich auf schmalem Grat“, so die Vereinsvorsitzende Elisabeth Piroth. Beim Umgangsrecht werde dringend eine Notfallstrategie benötigt, „damit Frauen und Kinder in Ruhe Abstand von der beängstigenden Situation zu Hause gewinnen können und nicht durch regelmäßige Besuchskontakte re-traumatisiert werden.“

 

Lage der Frauenhäuser in ganz NRW angespannt

„Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen müssen bedarfsgerecht ausgebaut werden. Um weitere Platzkapazitäten zu schaffen und die Finanzierung sicherzustellen, ist die Landesregierung gefordert“, erklärte die Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm. Die Situation der Frauenhäuser in ganz Nordrhein-Westfalen sei angespannt, daher fordere ihre Fraktion von der Landesregierung eine solide Finanzierung der Frauenhilfestruktur. „Außerdem brauchen wir bessere digitale Informationsangebote, um Frauen einfacher erreichen zu können.“

„Das gesellschaftliche Tabu um Gewalt gegen Frauen ist noch nicht gebrochen“, sagte Jutta Hecken-Defeld. „Wir müssen Menschen aller Altersgruppen möglichst präventiv dafür sensibilisieren. Vor allem die niederschwellige Arbeit muss mehr in den Fokus gerückt werden, damit Frauen in Notsituationen nicht lange überlegen müssen, wo sie Hilfe finden.“

Gute Nachricht: Der Bund will sich künftig an der Finanzierung beteiligen

Die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari informierte über den Runden Tisch „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“, an dem Frauenhäuser, Bund, Länder und Kommunen beteiligt sind. „Der Runde Tisch wurde eingerichtet, um den Ausbau und die finanzielle Absicherung der Arbeit von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen voranzubringen. In einem dort verabschiedeten Positionspapier enthalten ist das Bekenntnis zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. Ergebnisse sollen im zweiten Halbjahr bzw. Ende dieses Jahres vorliegen.“ Eine gute Nachricht daraus konnte die Abgeordnete bereits ankündigen: „Künftig will sich auch der Bund an der Regelfinanzierung der Häuser beteiligen.“

Abschließend bedankten sich die SPD-Politikerinnen für den Einblick in die wertvolle Arbeit des Vereins und der Frauenberatungsstelle. Bei der Gelegenheit überreichten sie eine Spende, die am Filmabend zum Internationalen Frauentag für den Verein Frauen helfen Frauen e.V. zusammengekommen war.

Infos zum Verein Frauen helfen Frauen e.V. unter Frauen helfen Frauen e.V (frauenhelfenfrauen-olpe.de)

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