Bildungspolitischer Austausch: Jochen Ott und Catrin Stockhecke-Meister

Landes- und Kommunalpolitik im Fokus

Kein Geringerer als Jochen Ott, Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, folgte am vergangenen Donnerstag der Einladung von Christin-Marie Stamm zum „Bildungstalk“ in Olpe. Als ausgewiesener Bildungsexperte tauschte er sich mit zahlreichen Interessierten über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der Bildungspolitik aus.

Im Publikum befanden sich Schulleitungen und Vertreter:innen verschiedener Bildungsinstitutionen sowie Genossinnen und Genossen aus dem gesamten Kreis Olpe.

Gemeinsam mit Catrin Stockhecke-Meister, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Soziales in Wenden, die die kommunalpolitische Perspektive einbrachte, spannte Ott einen bildungspolitischen Bogen über das Bundesland NRW. Anhand zahlreicher Fallbeispiele beleuchtete er die Vielfalt und Problemlagen der Bildungslandschaft.

Jochen Ott ist viel im Land unterwegs und kennt die Schulen aus eigener Anschauung. Er erlebt die baulichen Zustände, die Vielfalt der Schülerschaft und die regionalen Unterschiede hautnah.

Der kommunale Blick auf den Kreis Olpe machte die Besonderheiten der ländlichen Region deutlich. „Wir müssen uns hier im ländlichen Bereich aktuell vor allem um die räumliche Infrastruktur, die baulichen Zustände und die Vereinbarkeit der Gebäudestruktur mit modernen Lernformen kümmern. Das wurde jahrelang vernachlässigt – der Sanierungs- und Strukturstau ist enorm“, so Stockhecke-Meister. Ziel müsse es sein, an jedem Schulstandort einen modernen Lernort zu schaffen. Denn gutes Lernen gelinge nur in einer Atmosphäre, in der alle Komponenten ineinandergreifen. Lernen brauche einen funktionierenden Rahmen – dafür müssten alle Akteure zusammenarbeiten und kooperieren. Leider geschehe dies nur schrittweise und dauere viel zu lange.

„Das alte System funktioniert nicht mehr in einer modernen, sich wandelnden Gesellschaft. Wir müssen endlich das Ruder herumreißen, bevor es zum Kollaps kommt“, betonte Jochen Ott. „Die Aufgaben von Schule haben sich verändert – von sozialer Arbeit bis zur Digitalisierung.“ Dieser Wandel müsse sich deutlich in der Lehrerausbildung, der Lehrerfortbildung sowie in Stellenbeschreibungen und -gestaltungen widerspiegeln.

In der anschließenden Diskussion brachten die Teilnehmenden eigene Erfahrungen und Probleme ein. Die Nutzung von Smartphones im Unterricht wurde als aktuelles Beispiel aufgegriffen und kontrovers diskutiert.

Im Resümee freute man sich über den lebendigen Austausch und dankte der einladenden Landtagsabgeordneten Christin-Marie Stamm für die Organisation und Moderation der Veranstaltung. Einigkeit bestand darüber, dass es zahlreiche Aufgaben für eine gelingende Bildungspolitik in NRW gibt – damit gute Lernergebnisse in guten Lernumgebungen erzielt werden können.

 

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