Im Gespräch mit dem Bürgerbusverein e. V.

Neuer Fahrplan tritt im Frühjahr 2024 in Kraft

Im Rahmen der letzten Bürgersprechstunde im Dezember trafen sich die beiden Ratsmitglieder Catrin Stockhecke-Meister und Ludger Reuber mit den Vorstandsvorsitzenden des Bürgerbusverein zu einem Gedankenaustausch. Gerhard Pelz und Wolfgang Loosen machten darauf aufmerksam, dass sich die Fahrgastzahlen nach der Corona-Pandemie halbiert haben. Das soll sich im kommenden Frühjahr durch einen neuen Fahrplan ändern. Neu sind unter anderem Haltestellen in Hillmicke in der Nähe der Gaststätte Valpertz und eine in Wenden in der Nähe des Josefsheims. „Wir wollen noch gezielter an Orte fahren, wo sich ohnehin potentielle Fahrgäste aufhalten,“ betonte Gerhard Pelz. Daher sind auch Touren zur Dörnschlade und zum Museum Wendener Hütte geplant. Der neue Fahrplan muss allerdings noch genehmigt werden.

Die Fahrt mit dem Bürgerbus ist preiswert. Eine Fahrt kostet 1,50 €. Eine Viererkarte ist für 5 € zu erwerben. Die Fahrgäste nutzen den Bürgerbus zum Einkaufen beziehungsweise für ihre Arztbesuche. Mitunter erhält der Verein auch Anfragen, die sie leider nicht bedienen können. Ein Jugendlicher hatte nachgefragt, ob der Bürgerbus ihn zu seiner Praktikumstelle vor 8:00 Uhr fahren könne. „Solche Ausnahmen können wir leider nicht machen,“ betonte Wolfgang Loosen. Hier muss man sich strikt an die gesetzlichen Vorgaben halten. Wobei sie sich beide mehr Flexibilität wünschen. In anderen Regionen ist beispielsweise der OnDemand Verkehr erlaubt. Dahinter verbirgt sich ein individueller öffentlicher Verkehr. Diese Bedarfsverkehre sind an sich nicht neu: Der Fahrgast bucht sie mit zeitlichem Vorlauf und der Bus steuert dann seine Wunschhaltestelle an. Ein ähnliches Model gibt es auch mit Anruf-Sammel-Taxi (AST) wie Ruftaxen. Manchmal fahren diese die angegebenen Haltstellen an, in anderen Modellen bringen sie den Fahrgast sogar bis zur eigenen Haustür. Aktuell ist ein solcher Verkehr im Kreis Olpe nicht möglich. Die Vorstandsvorsitzenden hoffen aber, dass hier in absehbarer Zukunft ein Umdenken bei der Bezirksregierung in Arnsberg einsetzt.

Der Bürgerbusverein Wenden wurde 2005 gegründet. Zurzeit fahren fünfzehn Ehrenamtler den achtsitzigen Kleinbus durch das Wendener Land. Für Catrin Stockhecke-Meister und Ludger Reuber steht fest, dass man den Bürgerbus Verein in Wenden weiterhin unterstützen muss, weil er eine sinnvolle Ergänzung zum Linienverkehr ist. Ebenso halten die beiden Ratsmitglieder diese für zweckmäßiger als eine Mitfahrerbank. Ludger Reuber erinnerte an seinen Antrag zum Haushalt 2023. Damals hatte er eine App für den Bürgerbus beantragt. Beschlossen wurde, dass die Verwaltung den Fahrplan beim Relaunch der Homepage 2023 berücksichtigt und den Verein bei den geplanten Aktivitäten im Bereich Smart City ab 2024 einbindet. Aktuell funktioniert in den meisten Rathäusern aufgrund der Cyber-Attacke wenig. Die SPD erwartet, dass nach der Wiederherstellung der IT die Umsetzung des Antrags erfolgt.

„Die Einstellung des Bürgerbusbetriebs in Kirchhundem sollte uns ein mahnendes Beispiel sein,“ so Ludger Reuber. Catrin Stockhecke-Meister regte abschließend an, dass alle Parteien und Vereine aus Wenden den neuen Fahrplan auf ihrer Homepage verlinken. „Man muss die Werbetrommel ordentlich rühren, dann steigen hoffentlich auch wieder die Fahrgastzahlen.“

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